Wie wird man eigentlich Weltklasse-Straßenbahnfahrer*in?

Carmen Strobl 17.07.2025
Lesedauer: 5 Min.
Elisabeth Urbanitsch sitzt auf dem Draisinen-Fahrrad vor einer Flexity Straßenbahn Florijan Isaku steht neben ihr

Florijan Isaku und Elisabeth Urbanitsch leben ihren Traum: Sie sind Straßenbahnfahrer*innen der Wiener Linien und bringen jeden Tag Fahrgäste sicher durch die Stadt. Aber damit nicht genug: Sie zählen zur Weltspitze ihres Fachs und fahren am 13. September bei der allerersten TRAM-WM um den begehrten Weltmeistertitel. Wir wollten wissen: Wie wird man eigentlich zum/zur Weltklassefahrer*in? Florijan erzählt, was seinen Job zum Tra(u)mjob macht, er nimmt uns mit in die Bim-Schule der Wiener Linien, zeigt uns den Straßenbahn-Simulator und erklärt, warum er gemeinsam mit Kollegin Lisi den TRAM-WM-Sieg holen wird.

Ausbildung: knapp drei Monate in der Bim-Schule

Angefangen hat für Florijan alles schon viel früher: "Schon als Kind haben mich Straßenbahnen fasziniert." Vor zehn Jahren war es dann so weit: Florijans Karriereweg als Straßenbahnfahrer*in begann, wo alle Bimfahrer*innen anfangen: in der Straßenbahnschule der Wiener Linien.

Wer Straßenbahnfahrer*in werden will, braucht keine Vorkenntnisse – aber Motivation, Lernfreude und Lust auf Verantwortung. Denn der Weg in die Fahrerkabine führt über eine intensive Ausbildung, die so vielfältige Inhalte wie Fahrzeugtechnik, Streckenkunde, Erste Hilfe, Kommunikation mit Kund*innen und Deeskalationstraining umfasst. Dabei gehen Theorie und Praxis Hand in Hand.

Angehende StraßenbahnfahrerInnen sitzen in der Bim-Schule ein Ausbildner erklärt ein Schaubild auf einem Bildschirm
In der Bim-Schule lernen angehende Straßenbahnfahrer*innen ihr Handwerk

Übung macht den (Welt-)Meister: erste Fahrversuche im Bim-Simulator

Bevor es auf die echte Strecke geht, wird fleißig im Bim-Simulator geübt.

Im Bim-Simulator werden unterschiedliche Szenarien durchgespielt – etwa technische Störungen, Fehlermeldungen oder eine gezogene Notbremse. So lernen die angehenden Fahrer*innen, auch in Stresssituationen ruhig und richtig zu reagieren. Während eine Person am Fahrer*innenplatz sitzt, schauen die anderen im Beobachtungsraum ganz genau hin, analysieren und lernen dabei mit.

"Mit dem Bim-Simulator kann man viele Störungen und Zwischenfälle trainieren, damit man dann in der Praxis richtig reagieren kann. Es fühlt sich nicht ganz genau so an, wie in der echten Straßenbahn, aber kommt schon sehr nahe dran", erklärt Ausbildnerin Daniela.

Abwechslungsreicher Job mit Know-How und Schmäh

Egal ob im Frühdienst um 4:00 Uhr oder im Nachtdienst kurz vor Betriebsschluss – die Arbeit ist abwechslungsreich und lebt vom Rhythmus der Stadt. Kein Tag gleicht dem anderen. Aber genau das lieben viele an diesem Beruf. Bimfahrer*in zu sein bedeutet nicht nur Technik zu beherrschen, sondern auch unterschiedlichen Menschen zu begegnen: freundlich, aufmerksam und mit Wiener Schmäh.

Florian erzählt stolz: "Heute bringe ich täglich hunderte Menschen von A nach B und trage damit auch viel dazu bei, dass Wien so lebenswert ist. Mir persönlich gibt der Job das Gefühl, etwas Wichtiges für uns und die Stadt zu leisten. Und fad wird einem auch nie“ (lacht).

Dazu kommen klare Vorteile: ein sicherer Job, ein faires Gehalt und ein sicherer Arbeitsplatz direkt am Puls der Stadt.

Von der Fahrerkabine auf die große TRAM-WM-Bühne

Am 13. September bekommt der Beruf der Straßenbahnfahrer*innen seinen großen Auftritt: Die erste TRAM-WM macht Wien zum Zentrum der Öffi-Liebe. Fahrer*innen aus 25 Nationen treten gegeneinander an – bei Geschicklichkeitsbewerben, Reaktionstests und kniffligen Fahraufgaben, die zeigen: Straßenbahnfahren ist echtes Können.

Mit dabei: Elisabeth und Florijan, die beweisen, was möglich ist – wenn man dranbleibt, sich weiterentwickelt und mit Herz bei der Sache ist. Vom ersten Übungstag im Simulator bis zur Weltmeisterschaft. Warum sie sicher sind, dass sie die TRAM-WM gewinnen? "Weil wir einfach die besten sind. Und weil wir für alle Kolleg*innen im Fahrdienst der Wiener Linien an den Start gehen“, gibt sich Florijan siegessicher.

Wir wünschen unserem Team viel Erfolg!

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